Was dir vor die Hände kommt

Mitunter berührt mich eine Losung besonders und geht mir noch lange gedanklich nach. Hier möchte ich eine davon mit euch teilen.

Liebe Eltern,


viele von Euch kennen sicherlich die „Losungen“. Darin stehen kurze Bibelworte für jeden Tag, die tatsächlich ausgelost werden. Mitunter berührt mich eins dieser kurzen Bibelworte besonders und geht mir noch lange gedanklich nach. Hier möchte ich eins davon mit euch teilen.


„Alles, was dir vor die Hände kommt, es zu tun mit deiner Kraft, das tu“ (Prediger 9,10a)


Uns als Eltern von (kleinen) Kindern kommt da tatsächlich tagtäglich viel vor die Hände. Es sind oft immer wieder die gleichen Aufgaben. Da muss gewickelt werden, eingekauft, Mahlzeiten zubereitet, aufgeräumt, gewaschen, Kindersachen immer wieder neu nach Größe aus- und einsortiert, bei größeren Kindern Termine und Wege organisiert, … damit unsere Kinder gesund aufwachsen können. Und dazwischen gibt es noch die sozial – emotionale Seite unserer Kinder, die uns auch täglich so Einiges vor die Hände legt. Es will gekuschelt, getröstet, gespielt, gestillt, rumgealbert, … werden, damit unsere Kinder auch glücklich aufwachsen können. All das sind unsere Aufgaben, wenn wir Kinder haben. Wahrscheinlich hat den wenigsten von uns jemand gesagt, was es alles beinhaltet, Kinder zu haben. Und auf die wenigsten dieser Aufgaben waren wir vorbereitet. Doch all diese Aufgaben gilt es nun jeden Tag aufs Neue anzunehmen. Dabei gibt es Tage, an denen uns die Dinge leicht von der Hand gehen und Tage, an denen es sich unendlich schwierig anfühlt (und ganz ehrlich, man auch mal den „Job“ hinschmeißen möchte).

 

Ermutigung


Ich finde den Bibelvers ermutigend, weil er mir sagt, dass ich mir keine extra großen Aufgaben suchen soll, sondern einfach eins nach dem anderen das tun soll, was eben gerade ansteht. Ich darf mich auf das konzentrieren und einlassen, was mir gerade jetzt vor den Händen ist und muss nicht schon den übernächsten Schritt tun. Eins nach dem anderen, Schritt für Schritt. Wie unsere Kinder auch. Und darin steckt auch ein Mutmacher: Das, was mir vor den Händen ist, misst sich an meiner Kraft. Die Aufgaben werden nicht überwältigend groß sein, sondern für mich machbar. Darauf dürfen wir vertrauen, auch wenn es manchmal zu groß scheint.

 

Vertrauen

 

In diesem Bibelvers steckt ebenfalls eine Einladung zum Vertrauen. Nicht ich muss mir meine Aufgaben suchen oder meinen Lebenslauf optimieren. Sondern ich darf vertrauen, dass ich zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle gefragt werde, oder etwas meine Aufmerksamkeit erregt, mich berührt und mich neugierig macht und ich so zu „meinen“ Aufgaben komme. Und nicht zuletzt darf ich mich überraschen lassen. Ich brauche mich nicht in vermeintliche Aufgaben verbeißen und festgefahren daran klammern. Mit wachem Blick will ich durchs Leben gehen und überall dort mit anpacken, wo mir etwas vor die Hände kommt. Aufgaben gibt es auch außerhalb der Familie mehr als genug. Was macht mich neugierig? Was berührt mein Herz? Das darf ich getrost anpacken. Auch wenn ich vielleicht nicht einen ausgereiften Plan habe, mich auf jahrelange verbindliche Mitarbeit einlassen kann – es geht um den Augenblick, um den Beitrag, den ich jetzt leisten kann. Was mir jetzt vor die Hände kommt, da bin ich gefragt.

 

Geduld

 

Mitunter gibt es allerdings auch Zeiten, in denen wir eine zusätzliche Aufgabe suchen, gerne mehr wollen. Manchmal fühlen wir uns dann wie im Leerlauf, in der Warteschleife. In solchen Zeiten ist unsere Geduld gefragt. Es löst nicht immer eine Aufgabe stringent die andere ab. Diese Zwischenzeiten gehören auch zum Leben und haben ihre Berechtigung. Vielleicht brauchen wir selber innerlich noch etwas Zeit, uns von vergangenen Aufgaben zu lösen, den Kopf und das Herz frei zu bekommen. Oder uns wird erst noch etwas in den Weg gelegt, woran wir wachsen sollen, bevor wir bereit für die nächste Aufgabe sein können. Oder aber unsere nächste Aufgabe ist noch nicht ausgereift genug für uns und muss sich noch formieren. Wir dürfen auch dann darauf vertrauen, dass zur richtigen Zeit uns die richtige Aufgabe vor die Hände kommt. Und dann können wir getrost im Vertrauen auf Gott die Dinge anpacken.


Dazu ein Fingerspiel für die Kleinen:


Mit Fingerchen, mit Fingerchen
(mit Zeigefingern im Rhythmus auf den Boden tippen)
mit flacher, flacher Hand
(mit flacher Hand im Rhythmus auf den Boden tippen)
mit Fäusten, mit Fäusten
(mit Fäusten…)
mit Ellenbogen
(mit ...na was wohl?!)
klatsch, klatsch, klatsch.
(in die Hände klatschen)


Nehmt die Hände an den Kopf
(beide Hände auf den Kopf legen)
formet einen Blumentopf
(mit beiden Händen einen Blumentopf vorm Bauch formen)
Haltet noch ein Weilchen stille
(Finger auf den Mund legen)
formt die Finger zu ner Brille
(Finger wie Brille vor die Augen halten)
nehmt die Brille vom Näschen ab
(langsam Hände sinken lassen)
machen alle Piff – Puff – Paff!
(3x das Kind leicht mit den Fingern pieksen) 

Herzliche Grüße von Judith!

 

GOTTES Segen ist in mir (Hand auf den Oberkörper legen)
und außen (Hand geöffnet vor sich halten)
und um mich herum (einmal um sich selber drehen)
er gibt meinen Füßen festen Stand (Beide Füße nacheinander fest auftreten)
bei IHM bin ich geborgen in SEINER Hand (Hände des Kindes nehmen)