Gedanken zu Ostern von Pfr. i. R. Jürgen Fehlberg

Ostern bedeutet für Christen nicht nur Freude am Ostereiersuchen der Kinder und am Frühling – das auch-, vor allem aber Rückbesinnung, Vorschau und Einblick. Zunächst feiern wir die Auferweckung unseres unschuldig hingerichteten Menschenbruders Jesus und damit den Sieg des lebendigen Gottes über Isolierung und Haß und den Durchbruch seiner Schöpferkraft durch die Todesgrenze – erst einmal für diesen Verkörperer seiner Menschenliebe: Gott hat Jesus eine neue, unzerstörbare Lebensform in seiner engsten Gemeinschaft gegeben.

Ostern ist auch eine Art Vorfeier: Wir dürfen Christus am Ende Gesellschaft leisten in diesem fröhlichen Zusammenleben mit Gott. Christus ist „nur“ der erste Auferweckte.

Er will uns nachholen- wenn es an der Zeit ist. Gott wird einmal überall Unrecht und Zerstörung überwinden.

Die Osterfeiern wollen uns auch Durchblicke verschaffen – in Hintergründe unserer Festtage und Alltage: Enttäuschte begegnen vertrauenswürdigen Mitmenschen und Zusagen und gewinnen wieder Mut. Niedergeschlagene werden von energischen Mitmenschen aufgerichtet. Trauernden werden die Augen für die Vielfalt des Lebens geöffnet – alles Folgen des Kommens des Auferstandenen zu uns. Er ist nicht mehr durch die Todesgrenze eingeschränkt.

Auch deshalb dauert die Osterzeit 50 Tage.