Konzert mit Strömkarlen am Freitag, dem 17. November 2023 in der KulturKirche Weinberg

Freitag, 17. November 2023, 20 Uhr
KulturKirche Weinberg Dresden-Trachenberge
Konzert mit "Strömkarlen"

Besetzung: 

  • Christina Lutter: Gesang, Geige, Tin & Low Whistle 
  • Guido Richarts: Gesang, Kontrabass, Bukkehorn, Drehleier, Quanun 
  • Caterina Other: Nyckelharpa, Gesang 
  • Daniel Nikolas Wirtz: Gitarre, Mandoline, Gesang 

Karten an der Abendkasse (20 EUR, ermäßigt 15 EUR). Reservierung online hier möglich.

 

Nachdem die vier Wassergeister uns mit dem inzwischen dritten Teil ihres sagenhaften „Edda“-Liedzyklus in die mythischen Gefilde des alten Skandinavien zu locken wussten, haben sie sich nun quasi noch weiter rückwärts in der Zeit und südwärts auf den Weg in Richtung unserer eigenen kulturellen Wiege gewandt, um nun auch die älteste überlieferte deutsche Dichtung in bewährter Strömkarlen-Stimmung in ein passendes musikalisches Gewand zu kleiden. 

Natürlich haben sich in der Vergangenheit auch andere Komponisten verschiedener Genres der Vertonung der bekannten Meerseburger Zaubersprüche oder des leider unvollständigen Hildebrand-Liedes verschrieben, doch wer die Musik der Gruppe kennt, kann zu Recht erwarten, den Zauber der weit über 1000 Jahre zurückliegenden Sprachkunst unserer Vorfahren unter-die-hautnah zu erleben. Mal urig-roh, mal sehnsuchtsvoll-sinnlich, fügen sich Geige, Gitarre, Schlüsselfiedel, Kontrabass und Drehleier zu einem Klang zwischen archaischer Anmutung und moderner Finesse. Neu hinzugekommen sind weitere Instrumente, wie das gelegentlich ertönende norwegische „Bukkehorn“ und die orientalische Zither „Quanun“, geblieben ist die Wärme und Magie der bis zu vierstimmigen Gesänge. 

Eingrenzung, Auswahl und Handhabung der noch im germanischen Heidentum verwurzelten Texte, von denen uns aus Deutschland leider viel weniger erhalten sind, als aus England oder Skandinavien, erforderte eine besonders weitgehende Vorarbeit und Recherche. Wie schon beim alt-Isländischen bedarf der ernsthafte künstlerische Umgang mit der alten Sprache einer einigermaßen wissenschaftlich fundierten, dabei für Komposition und Gesang praktikablen Auseinandersetzung mit Schreibweisen, Aussprache, Betonung und Metrik, aber natürlich auch mit dem kulturhistorischen Kontext der Inhalte und ihrer Bildsprache.

Die ersten Ergebnisse dieser musikalischen „Weiter-Reise“ ungefähr ins karolingische Deutschland sollen nun erstmalig vor Publikum erklingen, während die bereits bekannten Edda-Lieder weiterhin den Großteil des Programms ausmachen, und so hoffentlich gleichzeitig die Verwandtschaft, wie auch die Unterschiede im Ausdruck beider Sprachen und Epochen auf unterhaltsame Weise erlebbar machen.